3ter Weselmarathon, 05.01.2025 , Halbmarathondistanz
Kurz vor dem 05.01.2025 hatte ich mit meinem Lauffreund Michael kurz Kontakt der mich fragte ob ich spontan Lust hätte in Wesel am Marathon teilzunehmen, sein Freund sei krank geworden und ich könnte seinen Startplatz haben. Da ist der große Vorteil dieser Veranstaltung, dass man sich gegen eine kleine Gebühr ummelden kann. Für einen Halbmarathon sollte es reichen.
In der Nacht vorher hatte es gehörig geschneit. Also schellte der Wecker etwas früher das Auto wollte frei gemacht werden. Bei -2°C ging es dann nach Wesel. Auch wenn der Himmel diesig in blau weiß wenig Licht durchließ so war die Beschilderung zur Veranstaltung nahe dem Auesee super. Michael hatte die Ummeldung für mich schon übernommen und dankbar nahm ich die Startnummer an, da machte es auch nichts, dass eine Klammer zu wenig da war. Mit 1069 auf der Marathon- und Halbmarathondistanz sowie den beiden Staffeln, waren hier nämlich erheblich Starter unterwegs. Top war der Taschenaufbewahrungsmöglichkeit zur späteren Dusche dazu später mehr. Ich brachte Michael zu seinem Start. Er freute sich auf seinen Marathon, obwohl er später noch zur Arbeit müsste. Inzwischen war aus dem Schneefall ein kalter und sehr windiger Nieselregen geworden. Unangenehm. Aus dem Grund hatte ich meine Tasche noch dabei. Viel Glück Michael!
Ich lief zur Taschenaufbewahrung, war irgendwie noch verdaddelt, als ich alles erledigt hatte, fiel kurz vor meinem Abbiegen vom Stadion runter auf die Strasse der Startschuss. Die ganz Halbmarathonmeute schon auf der Strecke. 2 Frauen und ich hatten das gleiche Pech. Glücklicherweise war durch die Nettozeitnahme die Möglichkeit gegeben das Feld von hinten aufzuschließen. Hinterher find ich witzigerweise noch genau die Position heraus beim Start war das Platz 355 in meinem Lauf. Knapp zwei Minuten vor mir ging es los. Da die Gruppe nicht nur in die Länge, sondern auch in die Breite gezogen war machte ich auf mich aufmerksam. Viele der langsameren Läufer waren sehr umsichtig und machten Platz wo es möglich war. Herausfordernd wurde es wo ich über die Eisschollen springen musste, um weiter nach vorne zu kommen oder Personen Kopfhörer auf hatten. In einer Rechtskurve um den Auesee (den ich durch die trübe Sicht persönlich nicht wahrnahm) ging es nun durch das vordere Drittel nach vorn. Hier hatte ich mehrere Fast-kollision mit kopfhörertragenden Musikfans. Bei km 3,5 gab es Wasser und laute Musik. Später bei km 5 war die Strecke nicht nur gefroren, sondern bereits ordentlich matschig. Es kam ein eiskalter und nasser Wind auf. Echt durchdringend. Bei der Zielgeraden angekommen hatte ich mich, auf Platz 35 hochgearbeitet. Da merkte ich auch die Extrameter. Sofort wurde ich bescheiden, als ich während ich den Inhalten des Sprechers folgte eine blinde Läuferin mit ihrem Führer sah. Ich drehte mich um, fragte nach der Distanz, sah aber schon die farbig andere Marathonstartnummer. Viel Glück!
Sehenden Auges hatte ich schon genügend Mühe den nun entstehenden Schollen und z.T. großen Pfützen auszuweichen. Neben den für den Niederrhein typischen Kopfweiden pfiff der Wind erbarmungslos. Ich traf meinen Arbeitskollegen Klaus. Er machte sich auch wacker durch die das nasse etwas. Puh 6 Runden von der heutigen Freude, Respekt.
Zum Ende der Runde lief ich gute 2km mit einem Alpener Läufer über das war mal kurzweilig. Auf in Runde 3. Mein Torso war mit leicht zunehmender Temperatur aber starkem Regen richtig steif geworden, durch die Brille sah ich nur verschwommen. Auf in Runde 3, warmer Tee, der tat kurz gut.
Im Wechselspiel überholte ich ein paar Läufer, mich der erste Marathoni. Sauber, was ein Tempo.
Die letzte Runde war schon quälend, im Kopf arbeitete ich die mir bekannten Punkte ab und kämpfte gegen die aufsteigende Kälte. Kurz vor dem Ziel stand eine Gruppe Fans in einem Vorzelt. Ein tapferer harter Stamm neben den heute nicht zu beneidenden Streckenposten, die tapfer stand hielten. An der Wiese lief ich bewusst länger, um eine riesige Pfütze zu um queren. Plitsch, Platsch. Egal. Im Ziel rief ein Posten gib Gas. Das tat ich und rutsche in einer Grätsche auf einer Schnee- und Matschmenge in einer Grätsche bis ins Zelt. Lachend half mir ein Posten auf und sagte er hätte gern ein Foto davon gehabt. Schmunzeln musste ich auch, doch hatte ich Glück, denn kreisrund hatte ich mir die Haut vom Knie aufgerissen, zu Beginn ok, aber dann stärker blutend. Ich holte die Urkunde, nachdem das DRK keine Desinfektion nur Currywurst hatte. Danke Jungs, aber die gibt’s gleich. :-)
Urkunde abgeholt, 6/36 PAK und 18 / 368 gesamt. Ein kleiner Wermutstropfen, dass zwar die Nettozeit mit 1:30:25 gemessen, aber die von 1:32:08 gewertet wurde. Mein Problem und Fehler. Mit der Zeit war ich nah an der von 2019 sehr zufrieden und egal eigentlich passte vieles, bis auf Kleinigkeiten, ein kurzer kritischer Punkt gleich.
Das warme Duschwasser ausgiebig genossen war ich am Auto als Michael mich unterzuckert anrief. Es gab nichts Festes auf der Strecke. Das war zu wenig, denn die gute Verpflegung im Ziel kam ja erst den Zieleinläufern zu Gute. Ich ging zurück und verfrachtete ein paar Kuchen im Stand und teilte Michael auch persönlich was aus dem Fanzelt zu. War er dankbar, ist doch klar, eine unangenehme Situation. Freundlich erklärte ich den Streckenposten den Denkfehler. Er führte erst an, dass Marathonläufer nur Flüssigkeit wollten, ich erklärte noch mal freundlich die Bedürfnisse. Die kleine Lücke geschlossen ging ich nun zum Auto auch das zweite Paar Schuhe nass. Aber fürs Wetter kann keiner was. Der Preis ist für einen Marathon noch verhalten und wer hier den ersten Marathon in Deutschland im Jahr laufen will kann das hier tun. Die Medaille ein riesiger Hingucker, eine schnelle Strecke ist es obendrein. Wenn nicht Unwetter ist. Das Gefühl was geschafft zu haben, fuhren viele Läufer vom matschigen Parkplatz runter. Ich erfuhr später noch, dass man die Elektrik der Zeitnahme verlegen musste und mit Kabelbrücken hatte man eine Brücke ins Zelt gebaut, zentimeterhoch stand das Tauwasser. Souverän und gut agiert. Ein Hut ab vor allen beteiligten Personen, das war kein Geschenk und ein toller Einsatz.