, Wieduwildt Elke

Essener Seelauf 2024, eine runde Sache

Ein Bericht von Danny Haesters

Am 03.10.2024 ist nicht nur der Tag der deutschen Einheit, sondern in Essen auch eine Institution einer kleinen Laufveranstaltung von Peter Berghaus, die schon seit vielen Jahren erfolgreich ausgerichtet wird, der Seelauf am Baldeneysee.

Hier geht die Runde, über die früher klassischen 14,2 km. Da die Sperrung der Straßen durch die Stadt Essen kostenintensiv ist, haben wir seit wenigen Jahren eine neue Pendelstrecke, die die Veranstaltung finanziell stützt, was uns als Läufer in Startgeld und umfang sehr begünstigt.

Der Start ist immer im am Regattahaus, das wir durch die freundliche Unterstützung der Wassersportler an diesem Tag zu unserer Verfügung haben. Heute fällt mir etwas wehmütig auf, dass die fast die gesamte historische Regattaanlage abgerissen wurde, ein sehr ungewohnter Anblick. Viele Jahre war ich hier mit Sven eingelaufen und hatte einen Kaffee getrunken, unser Ritual vor dem Lauf.

Das lassen wir uns aber auch heute nicht nehmen, nach einer freundlichen Frage an das Team stehen wir mit unserem Becher Kaffee schon vor dem Lauf auf der Terrasse, den Blick auf den See gerichtet. Herrlich!

Kurz vor 10 Uhr laufen wir ein. Es ist heute frisch und windig. Das muss nicht schlecht sein. Es freut mich, dass Peter noch immer so gut Zuspruch findet, die Größe für die gediegene Veranstaltung passt. Unter dem Startbogen erzählt er noch einen flapsigen Spruch und ruft dann: Worauf wartet Ihr noch, los mit euch! So ist er, ein Ruhrpottoriginal.

Wir laufen vom ehemaligen Regattaturm den Asphaltweg in Richtung Schloss / Haus Baldeney. Ich laufe mit Alex über, der heute seinen ersten langen Lauf hier macht und gerne unter 1h kommen möchte. Gerne gebe ich ein paar Tipps, er ist sportlich, ich bin gespannt. Das Wetter sagt mir zu und dem See zugewandt gehe ich es ab 5km noch etwas schneller an. Der Lauf liegt noch nah an meinem letzten Herbstlauf und ich will es nicht übertreiben. Mit einem Läufer Martin von Tusem Essen überlaufend, scherze ich, dass zur rechten Bernd das Boot liegt. Das war uns früher häufiger aufgefallen, markig. Im Vogelschutzgebiet auf der Asche, läuft es nur geringfügig schwerer, aber das Federn entlastet sofort die Muskeln. Unterhalb der Kampmannbrücke geht es zur neuen Autobrücke und über Kupferdreh zurück. Wir ziehen uns gegenseitig und unterhalten uns, welcher Lauf in der Region schön war und was man aktuell gut laufen kann. Die Zeit geht flugs um. Nach der Überquerung der Kampmannbrücke, mit Vorspannung, da das Holz rutscht, warnt uns auch noch der Streckenposten vor der rutschigen Kurve. Top, hier achtet man auf das wesentliche. Die Läufer, deren Sicherheit und auf die gute Laune aller. Ab km 10 drücke ich noch einmal.  Der Wind kommt scharf von vorne und langsam stoßen auch Fußgänger dazu. Die finden es aber spannend und feuern uns an. Platz ist genug. So macht das Spaß hier. Den letzten Kilometer versuche ich noch auf den Schwelmer Läufer aufzuschließen. Letzter KM in 3:46. Trotzdem komme ich nicht näher. Klasse Truppe hier, alle gute Laune. Peter sagt uns durch, fasst mir im Ziel an den Arm und fragt als erstes nach dem Gratulieren, ob die Markierung gut zu sehen war. Ich beruhige Ihn lächelnd nickend. Alles top Peter! Ich bedanke mich und gehe nach oben, denn hier haben wir die warme Dusche.

Mit 59:03 bin ich 15ter/167 Gesamt und 4ter in der AK geworden.  Ich bin zufrieden, zwar leicht gedrosselt aber trotzdem doch zügig voran gekommen zu sein. Ein junger Läufer erzählt, dass er heute zum Training 45 Minuten hier gelaufen ist. Tolle Leistung und die Strecke ist schnell; langsam macht Sie auch Spaß, so wie jeder mag und kann, denn der athletische Teil wird nun jedoch wieder durch den geselligen erweitert. Peter hält uns im Gemeinschaftsraum an, die Handys auszumachen. In der Zechensiedlung habe er früher Straßenfeste gehabt, wo alle miteinander sprachen. Das sollen wir heute auch. Die Tische sind mit Brötchen gedecket, es gibt Kaffee, Kuchen, Würstchen und Bier. Genug für alle und bei guter Laune unterhalten wir uns. Eine Siegerehrung gibt es für alle Altersklassen. Die Urkunden nicht im Internet aber umsonst für uns hier gedruckt. Sven und ich genießen wieder den Ausklang und freuen uns, dass wir es hier wiederholt haben. Und werden! Denn den Seelauf am Baldeneysee kann man eben mal laufen und hoffentlich gibt es die tolle Veranstaltung noch lange. Auf dem Bäckerauto der Spruch „ Ruhrpott dat is kein Dialekt, dat is wat mit dem Herzen zu tun hat“ da is watt dran. Danke Peter und Ute für den schönen Vormittag!